Im Portrait Familie Dünser „Wir nützen die Hanglage optimal“

 
Saskia und Jürgen Dünser bewirtschaften 18 Hektar Grünland sowie 3,5 Hektar Wald und sorgen für 16 Milchkühe mit Nachzucht. Beim Bau ihres Laufstalls haben sie die starke Hanglage optimal ausgenutzt. Für Familie Dünser war das ein Glücksfall und eine zukunftsträchtige Entscheidung, die sich für Tier und Mensch bewährt hat.

 

Den Mottnerhof zukunftsfit machen

Der Hof der Familie Dünser liegt auf 750m Seehöhe. Das mag nicht hoch klingen, die Hanglage ist jedoch stark ausgeprägt. Als Jürgen Dünser den Heumilchbauernhof 1997 von seinen Eltern übernahm, war schnell klar, dass er den Hof modernisieren und um ein neues Stallgebäude vergrößern musste. „Das alte Gebäude war schon lange zu klein und auch eng, weshalb ein Teil des Futters drei Kilometer entfernt in einem separaten Gebäude untergebracht war. Diesen Zustand wollte ich ändern und den Hof zukunftsfit machen“, erklärt Jürgen. Die große Herausforderung war, im steilen Gelände sowie in räumlicher Nähe zum Wohnhaus ein neues Stallgebäude mit Heubergeraum zu errichten. „Zuerst wollte ich an einem anderen Standort bauen, weil es dort flacher war. Aber die Architektin überzeugte uns, dass die Bedingungen am Hang ideal waren. Bis heute bin ich sehr froh, dass wir ihrem Rat gefolgt sind“, begründet er die Entscheidung.

 

Ein gelungenes Stallgebäude

Die Hanglage wurde mit einem Stufenbau optimal ausgenutzt. „Es ist uns gelungen, den Neubau ohne massive Geländebewegung in den Hang hineinzubauen und in das Ortsbild zu integrieren“, berichtet Jürgen. Im Gebäude befindet sich eine Heutrocknungsanlage mit vier Heuboxen samt Belüftung mit einer Unterdachabsaugung. Die Boxen gehen über zwei Geschoße und sind acht Meter hoch. Der Laufstall liegt im oberen Bereich, sodass ein Heukran das eingelagerte Futter lediglich von der einen auf die andere Seite heben muss, um den Tieren das Futter vorzulegen. Eine großartige Erleichterung für den Heumilchbauern, wie er versichert. Auch ein Auslauf fand beim Bau des Gebäudes Platz – er wurde bergseitig in den Hang hinein errichtet. „Die Tiere sind gerne draußen – vor allem die sechs Außenliegeboxen sind heiß begehrt, da hätten wir wohl mehr installieren sollen“, erzählt Jürgen Dünser.

Oberhalb des Melkstandes haben sich die Dünsers ein Büro eingerichtet. Dort hat Jürgen via PC die Kraftfutteraufnahme jedes Tieres, aber auch den Zyklus  von der Besamung  bis zur Abkalbung genau am Schirm. Im Büro hängen jede Menge Kuh- und Schafglocken, die Jürgen während der Wintermonate restauriert.

Andere „Geräte“ hat Jürgen Dünser freilich zum Mähen parat. „Wir bewirtschaften nicht nur die Steilflächen rund um den Hof, sondern haben auch Grünland am flachen Talboden gepachtet. Da braucht es unterschiedliche Maschinen, weshalb wir vieles in zweifacher Ausführung haben“, berichtet Jürgen. Er greift aber auch noch gern zur Sense – dann nämlich, wenn er zum Eingrasen bei den Kälbern das Gras direkt vor dem Laufstall mäht.

 

Zufriedenheit am Bauernhof

Neben der Milchwirtschaft haben sich die Dünsers mit Ab-Hof-Verkauf, „Schule am Bauernhof“ und „Urlaub am Bauernhof“ weitere Standbeine geschaffen. Das war nicht zuletzt durch die Arbeitserleichterung mit dem neuen Stall möglich. Als nächste Investition steht eine PV-Anlage für die Heutrocknung an. „Dann sind wir wirklich zukunftsfit und die nächste Generation kann übernehmen.“

  • Heumilchbauer Jürgen Dünser