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„Schon als Kind wollte ich Bäuerin werden“, sagt Veronika Widlroither mit einem strahlenden Lachen. „Ich wollte es nie anders haben.“ Denn egal, ob es um die Geburt der Kälber, die Arbeit mit den Milchtieren, die Bäume voller Obst, das Mähen der Wiesen, die kleinen Kinder oder alten Menschen gehe. Das Bauer-Sein hätte immer mit Leben zu tun.
Das Leben der Kühe weiter verbessern
„Unser Betrieb war seit jeher auf Kombinationshaltung ausgerichtet und wir haben immer gut auf unsere Kühe geachtet. Unseren Kindern war das aber nicht genug“, erzählt die leidenschaftliche Heumilchbäuerin über ihren Milchviehbetrieb. Nach vielen Diskussionen und Gesprächen konnten die Jungen – Veronika und ihr Mann Alois haben drei erwachsene Söhne und eine Tochter – ihre Eltern davon überzeugen, dass der Bau eines Laufstalls die einzig richtige Maßnahme war, um den eingeschlagenen Weg auch in Zukunft konsequent weiterzugehen. „Ein Laufstall ermöglicht die freie Bewegung und artgerechtes Sozialverhalten für unsere Kühe. Damit trägt er maßgeblich zu Tiergesundheit und Wohlergehen bei“, berichtet Veronika von ihren Erfahrungen seit dem Bau vor vier Jahren.
Dass die Entscheidung zum Laufstall eine gute war, bestätigt auch eine aktuelle Umfrage unter Konsumentinnen und Konsumenten. Diese ergab, dass nach der artgerechten Fütterung der Heumilchkühe mit Gräsern und Kräutern und dem guten Geschmack von Heumilchprodukten, die Themen „Tierwohl“ und „artgerechte Haltung“ bereits an 3. Stelle für die Kaufentscheidung von Heumilchprodukten stehen. „Und was auch nicht zu verachten ist“, meint Veronika augenzwinkernd, „die täglichen Arbeitsabläufe werden durch den Laufstall auch sehr erleichtert. Das ergibt bei uns am Hof eine ungeahnt hohe Lebensqualität für alle vier Generationen“, erklärt die Bäuerin.
Gegenseitiger Respekt
Das gemeinsame Leben und Arbeiten aller Familienmitglieder am Nussbaumerhof empfindet die 53-Jährige als sehr erfüllend, ist es doch sehr von Respekt und Rücksicht aufeinander geprägt. Als besonders wichtig für die Harmonie im Haus erachtet Veronika die getrennten Wohnungen der Generationen. Schwiegermutter Anna (88) genießt ihre Privatsphäre genau so wie sie selbst und Ehemann Alois (53) sowie die Söhne Felix und Georg mit Familie, der den Hof einmal übernehmen wird. So komme es selten zu Meinungsverschiedenheiten und es sei ein Leichtes, sich gegenseitig zu unterstützen. Hat früher die Oma während diverser Hofarbeiten auf die Kinder geschaut, hat heute Veronika Zeit, sich liebevoll um ihre Schwiegermutter oder Enkelin Teresa zu kümmern. Und am Wochenende können Alois und sie selbst ausschlafen, weil Georg und Schwiegertochter Cornelia die Stallarbeit übernehmen. Über die Zukunft sagt Veronika: „Meine Schwiegermutter war immer ein sehr zurückhaltender Mensch und hat Alois und mich machen lassen. So möchte ich das auch halten.“ Den ersten Schritt in diese Richtung sind Veronika und Alois bereits gegangen: „Die Jungen“ konnten den modernen Laufstall durchsetzen. So funktioniert erfolgreiches Zusammenleben.