Mitteleuropäische Pfeifengraswiese

 
Mitteleuropäische Pfeifengraswiese
Close
  • Lateinischer Name
    Selino-Molinietum caeruleae
  • Ökologische Gruppe
    Feucht- und Nasswiesen und –weiden
  • Bodenfeuchte
    Feucht bis nass
  • Bodennährstoffe
    Mager

Beschreibung: Auf basenreichen, meist ganzjährig feuchten bis nassen Böden können sich bei extensiver Bewirtschaftung Pfeifengraswiesen entwickeln. Sie entstehen häufig aus degradierten und zerstörten Niedermooren oder als Ersatzgesellschaften von Au- und Bruchwäldern. Neben dem namensgebenden Pfeifengras kommen eine Reihe weiterer Süß- und Sauergräser sowie zahlreiche Kräuter vor. Dadurch entstehen oft sehr artenreiche Magerwiesen, die im Laufe des Jahres einen deutlich unterschiedlichen Blütenflor tragen. Zudem gibt es je nach Bodenfeuchte, Nutzungsintensität und Boden etliche verschiedene Ausprägungen der Mitteleuropäischen Pfeifengraswiese. Die Bandbreitereicht von stärker wechseltrockenen Typen mit Filz-Segge oder Aufrechter Trespe bis hin zu dauernassen Ausprägungen mit Horst-Segge oder Rostrotem Kopfried, die zu Niedermooren vermitteln.
Pfeifengraswiesen wurden und werden einschürig oder halbschürig gemäht. Die Mahd erfolgt erst relativ spät im Jahr, das Mähgut wird als Einstreuverwendet. Teilweise werden Pfeifengraswiesen auch beweidet. Übernutzung gefährdet die artenreichen Streuwiesen, bei Nutzungsauflassung besteht die Gefahr der Verbuschung.

Vorkommen: Auf mehr oder weniger dauerfeuchten bis nassen, auch wechselfeuchten, basenreichen und nährstoffarmen Böden von den Tieflagen bis in die montane Stufe in Alpen und Alpenvorland.

Typische Arten: Blaues Pfeifengras, Nördliches Labkraut, Echt-Labkraut, Heil-Ziest, Weidenblättriger Alant, Hirse-Segge, Horst-Segge, Kümmelsilge, Scharfer Hahnenfuß, Großer Wiesenknopf, Gewöhnlicher Teufelsabbiss, Gewöhnlicher Wiesen-Augentrost, Lungen-Enzian, Blutwurz, Gewöhnliche Braunelle