Rätisches Grauvieh

 
Rätisches Grauvieh
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Rätisches Grauvieh

  • Widerristhöhe (cm) Stier
    115-134
  • Widerristhöhe (cm) Kuh
    110-128
  • Gewicht (kg) Stier
    500-1000
  • Gewicht (kg) Kuh
    300-600
  • Rasse
    Gefährdete Rasse

Kennzeichen: Das Rätische Grauvieh ist die kleinste Rasse in der Gruppe des Alpinen Grauviehs. Die Rinder sind kleinrahmig mit geringem Gewicht. Charakteristisch ist die einfärbige, silber- bis eisengraue Färbung mit dunkleren „angerauchten“ Schattierungen um die Augen, am Hals und an den Schultern. Heller gefärbt ist das Fell im Bereich des Euters und der Schenkelinnenseiten. Um das Flotzmaul verläuft ein heller Ring, auch als Rehmaul bezeichnet. Die harten Klauen und die Spitzen der schön geschwungenen Hörner sind dunkel pigmentiert.

Eigenschaften: Das Rätische Grauvieh ist ein Zweinutzungsrind mit ruhigem Charakter, das sich durch seine Robustheit, Anpassungsfähigkeit und Langlebigkeit auszeichnet. Die Tiere werden im Berggebiet geschätzt, da sie durch eine gute Raufutterverwertung besonders für die Nutzung extensiver Weiden geeignet sind. Aufgrund ihres geringen Gewichtes schonen sie den Boden. Durch ihre Genügsamkeit und vor allem Trittsicherheit kommt die Rasse bevorzugt auch in der Alpbewirtschaftung zum Einsatz. Meistens werden die Tiere als Mutterkühe für die Kälberaufzucht gehalten, da sich ihr feinfasriges Fleisch großer Beliebtheit erfreut.

Zuchtgeschichte: Die Abstammung geht auf frühzeitliche Kurzhornrinder zurück, aus denen im Laufe der Geschichte durch die Einkreuzung von Rindern der unterschiedlichen Besiedler dieses Gebietes wie Kelten, Etrusker und Alemannen das Rätische Grauvieh hervorging. Diese Rasse stellte bis Anfang des 20. Jhdt. die ursprüngliche Rasse der Bündner Alpen dar und wurde in zwei Schläge unterteilt: dem leichteren Albula Schlag im Hinterrheingebiet und dem etwas schwereren Oberländer Schlag im Vorderrheingebiet. Durch das leistungsstärkere Braunvieh kam es zu einer starken Verdrängung. Erst 1985 wurde mit der Wiederansiedelung des Rätischen Grauviehs begonnen, indem Tiere aus dem österreichischen Oberinntal im Gebiet der Finstermünz-Schlucht zugekauft wurden, da sich dort ein Grauviehtyp gehalten hatte, der dem früheren Albula Schlag sehr ähnlich ist. Seit 1990 gibt es eine Züchtergenossenschaft und so konnte sich das Rätische Grauvieh im Schweizer Berggebiet wieder etablieren.